Demenz hat viele Gesichter
Werkpräsentation im Museum Rietberg
Museen bieten einen Rahmen für besondere Begegnungen und Erlebnisse für alle Menschen, ob mit oder ohne Demenz. Dies macht die Werkspräsentation «Demenz hat viele Gesichter» deutlich, die vom 30. Mai bis am 30. Juni 2024 am Museum Rietberg gezeigt wird.
Seit Juli 2017 arbeiten das Museum Rietberg und der Verein Treffpunkt Demenz und Kultur zum Thema Demenz zusammen. Jeden Freitag trifft sich eine Gruppe von Menschen mit einer demenziellen Erkrankung im Museum.
Gestalterisches Erleben
Die Auseinandersetzung mit einem Werk ermöglicht unterschiedliche Zugänge. Tanzen, musizieren, erzählen, spielen, lachen – alles ist erlaubt, um zu kommunizieren. Im Dialog tauschen die Teilnehmenden Gedanken aus und nähern sich, über sinnliche Erfahrung, einem Werk an. Mit diesen Impulsen verleihen sie in der praktischen Arbeit anschliessend dem Erlebten im Atelier malerisch Ausdruck. Im Zentrum der Treffen stehen das gestalterische Erleben und das gemeinschaftliche Zusammensein. Etwas, das bleibt, ist ein persönlicher Ausdruck eines Moments.
Einblick durch die Werkpräsentation
Die Werkpräsentation gibt einen Einblick in diese Momentaufnahmen in den vergangenen Jahren. Es handelt sich nicht um eine klassische Kunstausstellung, der individuelle Ausdruck von Menschen mit Demenz und die Reflektion ihres Lebens stehen im Zentrum. Betroffene machen mit ihrem Malen ihre Persönlichkeit und Ausdrucksweise sichtbar. Sie zeigen, dass sinnhaftes Leben auch dann möglich ist, wenn Logik und Orientierung im Alltag verloren gehen, wie dies bei einer Demenzerkrankung häufig der Fall ist.
Soziale und kulturelle Teilhabe
Die langjährige Kooperation mit dem Verein Treffpunkt Demenz und Kultur ist ein zentrales Angebot im Bereich Inklusion am Museum Rietberg und fördert die soziale Teilhabe von Menschen mit Demenz im gesellschaftlichen und kulturellen Leben. Mit dieser Werkausstellung kommen Menschen ohne Demenz niederschwellig mit der Welt von Betroffenen in Kontakt, dort, wo sich viele Menschen gerne aufhalten – im Museum.
Mitautorin: Katharina Müller, Geschäftsführerin
Verein Treffpunkt Demenz und Kultur